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Comicgate Magazin “Nummer 6” – Überblick

July 7th, 2011 · 2 Kommentare

Das Münchner Comicfestival ist zwar bereits ein paar Wochen vorbei aber das Comicgate Magazin Nr. 6 weiterhin erhältlich.

Nun hab ich mich endlich (Zeit, Zeit, ich brauch´mehr Zeit) durch das 130 Seiten starke Heft durchgelesen und möchte es hier an dieser Stelle noch einmal erwähnen und jedem Erotik-Genre-Fan ans Herz legen. Schließlich gibt es nicht soooooo viel journalistischer Lesestoff über das Thema.

Die Internetplattform Comicgate hat viel Zeit, Mühe und Sachverstand investiert, um  interessante Themen und Beiträge über die Erotik in Comics zusammenzutragen.

Hervorheben möchte ich die Interviews mit Tim Pilcher, Autor der zwei “Sach”-Bände Erotische Comic und Colleen Coover, Autorin und Zeichnerin von Small Favors.
Der zweiteilige Artikel (ins. 14 Seiten!) über Sex in Superheldengeschichten von Andreas Völlinger und Björn Wederhake bietet einen umfassenden Einblick in das Thema und behandelt alle Zeitperioden; von den scheuen Anfängen bis zum aktuellen herumdrucksen bei Marvel und DC um das verpönte Sex-Thema.

Weiter gibts Interessantes zu Meister Manara, erotischen Mangas und mittels Fragebogen beigesteuerte Kurzinterviews von Zeichnern wie Toni Greis (Alraune), Geier (Arsinoe, Horst) oder Steven Bagatzky; der auch das “verschlüsselte” Cover beisteuerte.

Die Comicbeiträge von Bagatzky, Füleki, Alice Williams, Baier und Scheel sind sowohl von der Art der Zeichnungen, der Geschichten und der “Menge” an Erotikinhalten wunderbar verschieden, so das für jeden Geschmack etwas dabei ist. Mein Favorit ist der Beitrag von Bagatzky “Ein Kavalier”.

In den Comic-Besprechungen hätte ich mir persönlich mehr “Hardcore”-Comicalben gewünscht und wäre auf diese Rezensionen durchaus gespannt gewesen. An diesem Punkt blieb man für meine Begriffe etwas zu zahm. Adam Warrens Empowered, Route des Maisons Rouges oder Bomb-Queen von Jimmy Robinson haben zwar ein paar Tittchen und Popöchen aufzuweisen und sind durchaus unterhaltsam, aber im Grunde keine erotischer Comic oder mit recht viel Sex ausgestattet. Die Rezensionen von Titeln wie Horst, Druuna oder Maka-Makaversöhnen dann wieder etwas. “Härtere Kost”, bzw. reine erotische Comics sind – wie so oft – etwas unterrepräsentiert.

Eine Übersicht über den Beginn, die Höhepunkte, Weiterentwicklung und Zukunft des erotischen Comic-Genres, konnte ich persönlich als Gastautor für dieses Projekt beisteuern. 😉

Bedanken möchte ich mich noch für die wunderbaren Begegnungen/Gespräche beim Comicfestival in München. Dank an Frauke, Thomas, Björn und Jürgen Speh (und alle die ich vergessen habe!). Leider hat es am Samstag bei mir privat nicht mehr gepasst. Das Wetter hätte an diesem verlängerten Wochenende auch besser sein dürfen 🙂 … und die Location etwas großzügiger…

Comicgate Magazin

Unter diesem Link lässt sich das Magazin für 6,50 Euro (plus Porto) bei Comicgate bestellen.

Tags: Comic Erotika News

2 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 regdul14 // Jul 8, 2011 at 02:49

    Hi Joe,

    ich habe mich auch durch die 130 Seiten gequält. Abgesehen von Deinem oberflächlichen Beitrag (das ist nicht negativ gemeint; ich weiß, daß dies dem Unfang des Themas und der Kürze des Beitrags geschuldet ist; schließlich kenne ich Deine Blogs) gibt es in dem Magazin nichts, was dem Thema angemessen oder gar lesenswert wäre.

    Wollte man sich in diesem Magazin denn nun mit “viel Zeit, Mühe und Sachverstand” über Sex, Erotik oder Pornographie im Comic auslassen?
    Publiziert auf Papier oder als Bit-Version im Internet; eventuell gar beide Veröffentlichungsformen meinend?
    Klar erkennbar, geschweige denn deutlich herausgearbeitet, ist das nicht. Wenn die gesamte redaktionelle Bearbeitung (welchen Themenschwerpunkts nun auch immer) darin besteht, die veröffentlichten Beiträge in einem Vorwort aufzulisten, drängst sich mir doch die Frage nach dem “Sachverstand” auf.

    In einem Magazin, daß uns über “Erotik in Comics” informieren will (gleichgültig ob Sex, Erotik oder Pornographie dezidiert herausgearbeitet werden sollte oder allgemein “Schweinkram” gemeint ist), ausgerechnet den Schwerpunkt (was Umfang und Anzahl der Beiträge betrifft) auf den puritanischen anglo-amerikanischen Comic-Markt zu fokusieren deutet auf mangelnde Sachkenntnis hin (zurückhaltend formuliert).

    Und mal ehrlich: ob in all diesem Superhelden-Müll tatsächlich etwas geni(t)ales in bunten Unterhöschen zu finden ist, hat in etwa die selbe Bedeutung wie der immer wieder gern bemühte Reissack, der in China umfällt.

    Etwas über Manara zu publizieren ist immer eine “Bank”.
    Der ehemalige Porno-Fumetti Zeichner hat mich damals mit seinem “Affenkönig” begeistert. Und dann kam der Kommerz!
    Er hat es geschafft dem Mainstream in den Arsch zu kriechen und von diesem promt hochgejubelt zu werden. Muß ich mir in jeder Comic-Publikation vor Augen führen lassen, wie ein talentierter Künstler seine Seele verkauft hat?

    Rezensionen sollen zum Kauf animieren. Aber doch bitte keine Besprechungen zu Alben, die teilweise bereits Jahrzehnte auf dem Markt sind. Warum nichts aktuelles? Ach ja, im anglo-amerikanischen Bereich gibt es wohl nichts interessantes!
    Schade, daß manche US-Comic-Fans Goethe nicht mehr “draufhaben”: “Warum in die Ferne schweifen? Sieh, daß Gute liegt so nah”.
    Aktuelle Veröffentlichungen in Italien, Spanien, Frankreich, Niederlande etc. hätten eine Erwähnung verdient.

    Ich möchte auch Tim Pilcher nicht unerwähnt lassen. Hätte man ihn im Rahmen der Rezensionen erwähnt (etwa in einer Untergruppe “Sekundärliteratur”) könnte man einfach darüber hinweglesen.
    Nun ist es an sich schon schwierig, wenn ein Brite(!) über Sex, Erotik oder gar Pornographie im Comic schreibt. Wenn man am Thema interessiert ist kann man sich leider bei der Lektüre der beiden Themenbände des Eindrucks nicht erwehren, wesentliche Aussagen bereits in anderen Publikationen in ähnlicher Form gelesen zu haben. Ein Eindruck nur, aber…

    Natürlich vergesse ich auch die Erwähnung japanischer Comics nicht. Im Gegensatz zu Dir bin ich der Überzeugung, daß uns in westlichen Kulturen jegliches tiefergehende Verständnis für die Inhalte japanischer Comics abgeht. Ohne grundlegende Kenntnisse der japanischen Kultur und Traditionen, Philosophie, Religion, Gesellschaftswissenschaften etc., etc., etc. ist uns die Entschlüsselung, das Begreifen und Verstehen unterschwelliger Strömungen in einer komplexen Geschichte unmöglich.
    Die ins Auge springende Geschichte, soweit sie im weitesten Sinne Sex, Erotik, Pornographie darstellt, ist häufigst in einer Form dargestellt, die in Japan möglicherweise kulturhistorisch “verstehbar”, für uns im Westen aber nur als Kinderpornographie “sehbar” ist.
    Da solche Geschichten in Deutschland nicht publiziert werden, drängt sich die Frage nach dem Stellenwert eines Artikels darüber in diesem Magazin auf.

    Da sind dann auch noch die Fragebogen! Comic-Künstler können nicht mehr auf herkömmliche Weise interviewt werden; sie müssen einen Fragebogen ausfüllen. Keine informativen Antworten sondern das Bemühen möglichst interessant “rüber zu kommen”. Wer hat den Machern diesen Unsinn eingegeben? Das Magazin ist NICHT das Feuilleton der FAZ!

    Kurz und Gut: Die “Macher” des Magazins vermitteln bei diesem Thema den Eindruck “nicht einmal von der Ahnungs Blässe angekränkelt zu sein”.
    Konzeptionslos… Überflüssig…!

  • 2 admin // Jul 8, 2011 at 15:53

    Hallo regdul.
    Gerade noch so durchgerutscht mit meinem Artikel. Schwein gehabt. 😉 Du hättest meine mehr als doppelt so lange Urfassung sehen sollen 😉 Jede Kürzung hat geschmerzt.
    Du gehst wie immer sehr hart ins Gericht und siehst das Ganze mit Deinen Augen. Das Magazin ist beileibe keine Informationsquelle für Insider. Ich gehe immer vom Standpunkt aus: Jedes sachlich, geschriebene Wort über Erotik-Comic ist gut. Es gibt einfach zu wenig davon.

    Zum angesprochenen Superhelden-Artikel. Damit kannst Du vielleicht nichts anfangen. Andere Leser – und vor allem die Erotik-Genre eher unbedarften Leser – kennen die Marvel/DC-Szene und finden diesen Aspekt/Blickwinkel vielleicht interessant. So wie ich auch.
    Das Magazin kann Deine Ansprüche nicht erfüllen, weil es nicht “für Dich” geschrieben wurde! Es soll einen “oberflächlichen” (positiv gemeint!) Überblick verschaffen, Themen anreißen usw. Für eher unkundige Leser. Sie mit harten Fakten inhaltlich zu “überreizen”, wäre der falsche Ansatz gewesen.
    Rezensionen über franz., ital., oder spanische Alben zu schreiben wäre ebenso völlig fehl gewesen. Wie gesagt Comicgate hat einfach ein anderes Publikum. Ein Publikum, das sicherlich nicht in erster Linie Erotik-Comic liest.

    P.S.
    Wie ich Dir schon mal gesagt geschrieben habe, wäre es durchaus (nicht nur für mich ;-)) interessant, Album-Rezensionen, Kommentare oder (Themen-)Artikel aus Deiner Feder zu lesen. Dafür weißt du einfach zu viel von der Sache. Ich biete meinen Webauftritt weiterhin gerne dazu an (ich denke in erster Linie an eroticcomic.info).

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