Gaijinjoe Blog!

Seit ein paar Tagen sind neue Vorstellungen auf meinen Seiten online. Diesmal eher soft(core), dafür spaßiger.

Die belgischen Künstler Daniel Henrotin, alias Dany und Bruno DiSano stehen für zwei erotische Funny-Comic-Serien, die immer noch äußerst erfolgreich laufen. “Bekannter” sind bestimmt die Alben von Dany, mit ihrem klaren Design, dem sexy gezeichneten Mädchen und den großen “provokanten” Sprechblasen wie “Interessiert?”, ” Schäm Dich!” oder “Zu Sexy?”.
Über die Titelgestaltung ist Dany eigentlich nicht glücklich, weil nach seiner Meinung zu sehr Wert auf die voyeuristische Seite gelegt wurde und die Alben in Buchläden in die Erotik-Ecke wandern und nicht in die Abteilung Humor. Egal! Schließlich verkauft sich “Sex” besser und das Innenleben der Alben ist nunmal der Erotik und dem Humor verschrieben.

Bruno DiSanos Bände kennt man vor allem durch die holländische “Rote Ohren” Reihe, die auch in Deutschland herausgebracht wurde.

Abgesehen vom ähnlichen, doch unterschiedlichen Arbeitsstil, bieten beide Serien wunderbare kurzweilige Unterhaltung. Zudem haben Dany und DiSano mit einer Reihe von namhaften Kollegen und an interessanten Projekten gearbeitet.

Seit gut zwei Wochen kann man nun das neueste Album des erotischen Altmeister Mancini in Frankreich erwerben (zum Beispiel bei amazon.fr). “Vor ein paar Tagen” habe ich den Band bekommen und kann meine ersten Eindrücke schildern.

Wie bereits berichtet, wurde vom französischen Verleger  ANGE unter seinem Label Sexy Bulles neben der “Neuauflage” von La reine Margot auch das brandneue – sozusagen als Altersprojekt entstandene – Album Le calvaire de Diana herausgegeben.

Um den feinen Bleistiftstrich von Hugues richtig reproduzieren zu können, waren leider ein Fehlversuch der Druckerei nötig, um festzustellen, das nur ein aufwendigeres Druckverfahren die Qualität der Zeichnungen zum Ausdruck bringt.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Das Album kommt als gebundenes Hardcover und die feinen Zeichnungen stehen gestochen scharf und sauber auf dem Papier. Obwohl ich zur inhaltlichen und textlichen Qualität nicht viel erzählen kann, da mir die französische Sprache bis auf Bruchstücke nicht geläufig ist (dazu müsste mir der reine Text digital vorliegen), kann ich doch erkennen, das Le calvaire de Diana ein sehr epische Abenteuer geworden ist. Die Geschichte beginnt 1617 mit Dianes Entführung als junges Mädchen, führt sie gut zehn Jahre später – während den Wirren des Dreißigjährigen Krieges – in die französischen Kolonien nach Kanada und gerät dort in allerlei Konflikte zwischen Kolonisten und Ureinwohnern.

Ganz persönlich gesprochen, wäre mir eine “einfachere” Geschichte, wie in Ninon, Celia oder Internat Maria Magdalena lieber gewesen. Aber hey, ich werde den Teufel tun und mich beschweren.

Die graue Schattierungstechnik erinnert sehr an den Stil von Hugues zweiten “Alter Egos” W.G. Colber und ist mit ihrer Detailkraft ähnlich den Alben Historie d´E. Das Charaktere-Design ist wiederum  100% Mancini.

Hoffentlich verkauft sich der Band recht ordentlich und vielleicht bekommt das Album sogar eine englische Übersetzung.
Und damit meine ich nicht illegale Scanlations! Gebt den offiziellen Veröffentlichungen eine Chance!

P.S. Im Zuge der neuen Alben wurde auch die französische Wikipediaseite angepasst und ein User hat sogar ein aktuelles neues Foto von Robert Hugues spendiert. Schön zu sehen, das ein paar Fans in Frankreich die Seiten pflegen und aktualisieren.

Der Verlag Schwarzer Turm wagt einen weiteren Vorstoß in Sachen – ins Deutsche übersetzte – erotische Comic und möchte unter seinem neuen Label Blue Tower eine Album-Reihe mit international bekannten und/oder interessanten Künstlern etablieren.

Den Anfang macht das Album Candid des chilenischen Comicmeisters Ferocius! Das 48 Seiten starke Album wird als Softcover für rund 15,– Euro angeboten. Zum Beispiel beim hauseigenen Online-Shop Freibeutershop, oder bei comiccombo.

Der Comicband handelt von der jungen Studentin Daniela, die unverhofft das Erbe ihres verstorbenen Onkels antreten soll. Zum Erbe gehört, neben einem großen Anwesen, auch die Diskothek “Mirror of your eyes”. Sehr schnell wird klar, das ihr Onkel ein paar dunkle Geheimnisse hatte. Daniela entdeckt eine äußerst umfangreiche Videosammlung, unzählige versteckte Videokameras und raffinierte Geheimräume und Doppelspiegel. Schon bald verfällt sie, ähnlich wie ihr Onkel, in den anregenden Fetisch des Voyeurismus.Der vorliegende Band wurde eher untypisch für Ferocius bereits im Original in schwarz/weiß angelegt. Obgleich Ferocius erst in der Farbgestaltung seiner Geschichten sein wahres Talent zeigen kann, ist doch diese Tusche-Variation durchaus interessant.
Laut einer Webseite, die ich kürzlich fand, gibt es eine interessante Bemerkung zu diesem Comicband. Die vorliegenden Seiten wurden etwa 1997 gezeichnet und waren ursprünglich für das spanische Kiss Magazin als farbige Fortsetzungsgeschichte geplant. Doch letztendlich wurde entschieden die Geschichte “nur” in schwarz/weiß anzufertigen. Auf der Webseite sind einige Farbbilder abgebildet, die als Vorbereitung für diesen Band entstanden. Angelehnt wurde die Geschichte an Ferocius “Schulmädchen”-Reihe (Butterfly,…), die sich unter anderem ebenfalls mit dem Fetisch des heimlichen Beobachtens beschäftigt.

Publisher Weekly hat letzte Woche berichtet, das die Japanese Digital Comics Association sich mit einigen führenden japanischen Manga-Verlagshäusern, sowie US-Verlegern zusammenschließen will, um rechtliche Schritte gegen rund 30 Webseiten einzuleiten. Zuerst will man erreichen, das die anvisierten Webseiten von allein das angemahnte Material von ihren Seiten entfernen. Darüber hinaus sollen auffällige Seiten den gesetzlichen Ermittlungsbehörden übergeben werden.

Mittlerweile ist natürlich in der Szene eine heiße Diskussion darüber entbrannt (Links gibt es bei IcarusComic).

Meine 2Cent dazu:
Im Kampf gegen die Scanlations, also die uneigennützige Übersetzung von Mangaserien in die englische Sprache, geht es den oben genannten Initiatoren in erster Linie gar nicht um die Gruppen selbst. Und das ist der Punkt. Ich selbst finde Scanlations recht nützlich und gut, kaufe aber auch offiziell übersetztes Material aus den USA. In der nun eingeleiteten Initiative geht es in erster Linie um Webseiten, die dieses Material gebündelt sammeln und für Geld dem User zur Verfügung stellen. Und ich finde etliche Seiten die dies tun, geradezu dreist und unverschämt. Nicht nur in der Manga-Brache. Ähnliches ist doch auch auf dem Hentai-Manga&Anime Sektor zu beobachten. Eine Menge “Hentai-Sex-Webseiten” handeln/werben mit Material das ihnen nicht gehört, oder zur  Verfügung gestellt worden ist.

Und diesen – auf Profit gierenden – Webseiten gehört das Handwerk gelegt.

Illegale Downloads und Übersetzergruppen werden sich niemals verhindern lassen. Da hilft auch nicht das als Schreckensszenario heraufbeschworene Argument (vereinfacht ausgedrückt): “erst diese Webseiten, dann alle Foren, Torrentanbieter/One-Click-Anbieter; und zu letzt wird alles zensiert…”.

Nein, hier geht es in erster Linie um Leute, die mit diesem gesammelten Fanmaterial ungeniert werben und Geld verdienen. Da hört sich der Spaß auf!
Und Geld verdienen sich nicht nur “Sex-Website”-Besitzer. Auch einige Blogbetreiber, die Gigabyte an Daten zur Verfügung stellen, verdienen indirekt Geld damit; und brüsten sich mit ihrem Angebot. Eine verschwiegene Bescheidenheit wäre da angebrachter!

Im Kampf um ihre Existenzgrundlage, ziehen auch schon man vereinzelt europäische Comickünstler “in den Krieg” gegen Blogbetreiber. Zu erwähnen wäre da Xavier Duvet, der viel Material im Moment online als Scans/pdf-Datein anbietet. Aber nur auf seinen vertraglichen Seiten und auch nur gegen Bares. Logisch! In seinem Blog kann man nachlesen, wie – ich wiederhole mich – dreist einige Anbieter sind, und frech argumentieren wenn sie vom Rechteinhaber angeschrieben werden.

Es wird weiterhin Gruppen, bzw. Foren geben, die (Hentai-)Manga-/Anime-Material anbieten. Und viele (Hentai-)Manga Bücher die angeboten werden, werden bei westlichen Verlegern wohl nie erscheinen können (um nur ein Stichwort zu nennen: Lolicon).

Es wird also weiterhin ein Rennen “Hase gegen Igel” stattfinden. Man weiß zwar wie die Fabel ausgeht. Doch ich denke, man ist sich noch nicht im klaren, wer Hase und wer Igel in diesem Szenario ist.

Im Mai 2010 hat gaijinjoe.de erstmals die 30.000 Besucher (pro Monat!) Marke genommen (LINK). WOW! Vielen Dank an jeden einzelnen Besucher! Das ist Ansporn weiter zu machen und auch weiterhin das Interesse an erotischen Comic für Liebhaber, Sammler und Leser zu wecken und zu pflegen. Es gibt noch viel zu tun! So einige Künstler sollten noch beschrieben werden…. “Na, dann pack´ich´s mal an”… Hilfe ist immer gern´ gesehn. Im Kleinen, wie im Großen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch meine zweite Seite eroticcomic.info. Zusammen mit hentaiinfo.com schafften beide ebenfalls ein neues Hoch mit rund 28.000 Pageviews innerhalb des Monats Mai 2010. Ich glaube ich sagte bereits WOW…

Der US-Publisher NBM Publishing hat wieder ein paar feine Erotik-Alben angekündigt. (KAUFEN Leudde! So viel gute Verleger für feine Comic-Erotic gibbet nicht (mehr)).

Zuerst freut mich die Ankündigung, im NBM-hauseigenen “Vorabveröffentlichungs”-Magazin Sizzle, das Christian Zanier “sehr bald” zurückkommt mit einem neuen Band von Banana Games. Darauf bin ich SEEEHHR gespannt!

Desweiteren werden folgende Alben erscheinen (hoff ich zumindest):

Im August er dritte Band von Hartmann mit seinen Barbarian Chicks & Demons.
Im Oktober der vierte Band von Cornell Clarke Peanut Butter.
Im November dann Casa Howhard 5 von Baldazzini – für die langsam kälter werdenden Tage
und im Dezember gibt es als Jahresabschluss einen neuen Band von Atilio Gambedotti: Getting Close.

Der unvergleichliche französische Großmeister Robert Hugues, aka W.C.Colber, aka Trebor, aka Mancini ist zurück!!
Im April und Mai 2010 werden in Frankreich zwei neue Alben erscheinen.

Bei La reine Margot handelt es sich um neu aufbereitetes Material aus den 90ern. “Königin Margot” wurde in Frankreich seinerzeit nur in Comicmagazinen veröffentlicht. In holländischer Sprache wurde der Band in der schwarzen Alben-Reihe Sombrero als Nummer 126 veröffentlicht.

Neu hingegen das zweite Album: Le calvaire de Diana, welches Mancini – nach seinem eigentlichen Rückzug aus dem Comicbiz – für sich als Zeitvertreib anfertigte. Nun bei ihm entdeckt, “musste” es veröffentlicht werden.
Beide Alben sind zum Beispiel bei amazon.fr vorbestellbar.

Hier ein paar Links: Blog Ange, Blog Ange, Forum bdgest.

Laut Édition ANGE/SEXY BULLES sind noch weitere Bände für Liebhaber und Sammler geplant:
Als da wären
– Cléo Teil 9 (dieser Teil wurde bereits in Deutschland, aber noch nicht in Frankreich veröffentlicht)
– Nado Teil 5
– Die drei Musketiere (Sammelband von Teil 1 und 2)

Laut Blog, kommt es bei den ersten beiden Alben zu kurzfristigen Verzögerungen, weil die Druckerei erhebliche Schwierigkeiten hatte, den feinen Bleistiftsstrich von Hugues detailreich im Druck wiederzugeben. Der Verlag sah den ersten Andruck und schickte die Produktion wieder zurück. Statt in Graustufen, wird nun vierfarbig gedruckt.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis und werde meine Eindrücke hier kundtun, wenn in den nächsten Wochen Post aus Frankreich kommt.

Auf meinen Websites wird ab heute vorgestellt:
Der französische Altmeister Jean Pailler; auch bekannt unter seinen Pseudonymen Jo Cordès, Jean Pignar und Alan Davis. Unter letzteren Alias zeichnete Pailler mehr Hardcore, wie Billie & Betty oder Le Clan.
Zum ersten Mal aufmerksam wurde ich auf Alan Davis, als ich in den 90ern seine Seiten im französischen Magazin Bédé Adult erblickte. Auffällig vor allem seine Art weibliche Köpfe zu zeichnen. Oftmals waren diese charakteristischen Gesichter im selben Magazin, aber mit anderer Story und mit anderem Namen zu entdecken. Schon damals, ohne die Bestätigung in Büchern oder im Internet, ließ sich erkennen: “da zeichnet wohl der selbe Künstler unter verschiedenen Pseudonymen”.
Nun denn, wer sich für Alan Davis, aka … 😉 Werke interessiert, kann ja mal vorbeisurfen. Hier oder Hier.

NBM Publishing bringt im Juli den Sammelband Pin-up Artist von Ignacio Noe heraus. Der unvergleichliche Künstler braucht seit Convent of Hell, The Piano Turner oder Aldana nicht mehr vorgestellt werden. Und wenn doch, hier ein kleiner Überblick über den Zeichner.

Pin-up Artist – in französisch unter dem Titel Exposition von Dynamite herausgebracht – ist eine Sammlung von Kurzgeschichten über die amourösen Abenteuer von Gil Spam. Gil Spam ist Noes künstlerische Verbeugung vor dem wohl besten Pin-up Künstler Gil Elvgren. Die bereits in englisch im hauseigenen Magazin Sizzle veröffentlichte Serie, bietet sehr viel Witz, Sarkasmus und natürlich eine deftige Portion Sex. Bei amazon.de bereits vorbestellbar.

Mit großer Vorfreude habe ich gestern den englischsprachigen Comicband 4Girlfriends #3 (NBM) bekommen. Und beim ersten durchlesen wird man nicht enttäuscht. In den Blickpunkt der Geschichte rückt diesmal die kleine, “unschuldige” Maria. Der Leser erlebt ihre Bemühen, sich als Individuum zu behaupten, ihren Platz in der Welt zu finden und trotzdem – bei allen Rückschlägen und Opfern die sie für ihre dominante Freundin erduldet – nicht ihren Glauben zu verlieren.

Für diejenigen, die immer behaupten, Erotikcomic sind meist flach und anspruchslos in ihren Geschichten, weil´s ja doch nur ums “fi**en” geht, sei das Album dringend empfohlen.
Wer die Arbeit von Gambedotti bisher schon zu schätzen wusste, der wird sicher nicht enttäuscht. Die Charaktere werden von ihm überaus interessant “gezeichnet” bzw. präsentiert. Noch mehr als in der Vorgängerserie Roommates, lässt Gambedotti den Charakteren Raum und Zeit (sprich Seitenplatz), um sich dem Leser mit Hintergrund und Philosophien zu offenbaren. Und so bekommt der Leser ganz nebenbei noch etwas “Lebensweisheit” vermittelt. Gerade die Diskussion, in einer “überSEXten” Welt (die Geschichte von 4Girlfriends spielt in einer fiktiven Zukunft, in der Sex überall verfügbar ist und praktiziert wird) seine eigenen Werte erstmal zu finden und dann zu behaupten bzw. zu verteidigen, wird mit durchaus guten Argumenten von den beteiligten Charakteren geführt.
Rein technisch bzw. optisch gibt es nichts zu mäkeln. Gambedotti legt sogar noch etwas zu und mir erscheint der dritte Band ne´Schippe gereifter, aufwendiger und detailreicher. Ach ja, ne Menge “Beigeschlafen” wird natürlich auch – in Farbe und Bunt!